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dc.contributor.authorBISCHOF, Karin
dc.contributor.authorOBERHUBER, Florian
dc.contributor.authorSTÖGNER, Karin
dc.date.accessioned2016-07-07T08:35:19Z
dc.date.available2016-07-07T08:35:19Z
dc.date.issued2008
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/1814/42377
dc.description.abstractAls ein grundlegendes Ergebnis der Untersuchung kann festgehalten werden, dass im österreichischen und französischen Diskurs um den EU-Beitritt der Türkei Religion und Geschlecht an neuralgischen Punkten der Differenzsetzung zwischen dem Eigenen und dem Anderen auffindbar sind. Häufig sind dabei diese beiden Kategorien miteinander verwoben, sodass geschlechtsspezifische und religiöse Marker als "Kernbestand des Anderen" vorgestellt werden. Die Analyse der Bedeutung der Kategorie Gender in Identitäts- und Alteritätskonstruktionen ("genderspezifisches Othering") ergab zum einen länderübergreifende Elemente, die deutlich an orientalistische Diskurse anknüpfen: Als typische, geschlechtsspezifisch unterlegte Topoi wurden insbesondere der "Topos von Sein und Schein" und der "Topos der Öffnung" herausgearbeitet, aus der Perspektive kulturwissenschaftlicher Theorien näher behandelt und auf eine spezifisch westliche Konfiguration von Männlichkeit, Rationalität und Transparenz zurückgebunden. Zum anderen wurde gezeigt, dass genderspezifisches Othering entlang von spezifischen nationalen Deutungsmustern verläuft, die sich auch in Hinblick auf Säkularitätsverständnisse, Europaverständnisse und Geschichtsbilder als zentrale Bezugspunkte herausstellten. Im französischen Diskurs zeichnen sich die Konturen der Zivilisationsmission einer ehemaligen Kolonialmacht ab. Das österreichische Europaverständnis hingegen kontrastiert mit der Vorstellung einer demokratisch-egalitär legitimierten politischen Gemeinschaft und verweist darin auf die Habsburgische Kulturmission als Abwehrposten des christlichen Abendlandes, wobei Bedrohungsszenarien in den untersuchten Printmedien nahezu allgegenwärtig sind. Bemerkenswert ist, dass auch das genderspezifische Othering entlang dieser nationalen Deutungsmuster verläuft: In Frankreich stehen typischerweise die Frauenrechte und die Situation von Frauen in der Türkei im Brennpunkt, während in Österreich die Bedrohung von Frauenrechten in Europa/ Österreich betont wird. Auch die Verständnisse von Säkularität spiegeln nationale Muster wider: Im französischen Kontext wird vielfach Säkularität als Laizität verstanden und mithin als implizit a-religiös, mit der christlichen Tradition brechend. Demgegenüber ist für den österreichischen Kontext in weiten Teilen ein Verständnis typisch, das auch die christlichen Wurzeln von Säkularität unterstreicht. Es zeigt sich durchgängig, dass der Printmediendiskurs um den EU-Beitritt der Türkei einen Selbstverständigungscharakter aufweist; damit werden bisherige Forschungen über diesen Diskurs bestätigt und um die Aspekte von Säkularitätsverständnissen und genderspezifischem Othering sowie der Darstellung des Anderen/ der „anderen“ Religion erweitert.
dc.language.isode
dc.relation.ispartofseriesInstitut fur Konflikt Forschungen
dc.relation.ispartofseriesNew Orientations for Democracy in Europeen
dc.relation.ispartofseries2008en
dc.titleSäkularisierung und geschlechtsspezifische Konstruktion der “anderen” Religion
dc.typeTechnical Report
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