dc.description.abstract | In der Untersuchung wird gezeigt, dass nationale Abtreibungsgesetze inhaltlich weitgehend mitbestimmt sind von historisch gewachsenen Glaubens- und Lebensformen sozialer Gruppen. Sie widerspiegeln verschiedene Wertsphären der demokratischen Kultur. Die Autorin vergleicht die Gesetze in Grossbritannien von 1967, Italien von 1978 und Deutschland von 1993 und prüft, wie weit die jeweiligen Bestimmungen die Entscheidungsfreiheit der betroffenen Frau gewährleisten. Sie wertet die unterschiedlichen Beratungsformen als Reflex bestimmter politischer Kompromisse, die für das jeweilige Land charakteristisch sind. Ihr Vergleich bringt sie zu dem Ergebnis, dass das älteste Abtreibungsgesetz, das britische, das am wenigsten restriktive ist. Sie schliesst daraus, dass die Legalisierung der Abtreibung Gegenkräfte erneut mobilisiert hat, deren Positionen sich nun u.a. in einer Re-Moralisierung der Abtreibungsfrage artikulieren. Die unterschiedlichen Beratungsmodelle können zum Teil als Reaktion auf diese Gegenkräfte gesehen werden. | en |