dc.description.abstract | Unter welchen Bedingungen werden internationale Menschenrechtsnormen in die innenpolitische Praxis von Staaten internalisiert? Wie ist die beträchtliche Varianz in der Implementation von Menschenrechtsnormen zu erklären? Der Aufsatz untersucht insbesondere die Rolle transnationaler Menschenrechtsnetzwerke bei der innenpolitischen Durchsetzung internationaler Menschenrechtsnormen in ausgewählten Ländern des Südens (Kenia, Uganda, Tunesien, Marokko, Indonesien, Philippinen). Es wird argumentiert, daß deren Diffusion und Durchsetzung entscheidend davon abhängt, ob es diesen transnationalen Netzwerken gelingt, sowohl Druck 'von oben' als auch 'von unten' auf die Zielregierungen zu erzeugen. Dies streben die Netzwerke an, indem sie zum einen westliche Staaten und deren öffentliche Meinung sowie internationale Organisationen mobilisieren, zum anderen dauerhafte Verbindungen zur gesellschaftlichen Opposition in den menschenrecht sv e Hetzenden Staaten herstellen. Dazu entwickeln wir ein Spiralmodell innenpolitischen Wandels. Dieses integriert systematisch Aktivitäten auf der internationalen, transnationalen und innenpolitischen Ebene. Den Prozeß der Verinnerlichung internationaler Menschenrecht s standards bezeichnen wir als Sozialisierung und unterscheiden drei Idealtypen von Sozialisationsprozessen, die auf unterschiedlichen Handlungsmodi beruhen: (1) strategisches Verhandeln (bargaining) und instrumenteile Anpassung; (2) moralische Bewußtseinsbildung, Argumentation und kommunikative Überzeugungsprozesse; (3) Institutionalisierung und Habitualisierung. | en |